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Wie funktioniert das Stamsrieder Naturbad?

Ein Naturerlebnisbad funktioniert nach ökologischen Prinzipien und macht sich die biologische Selbstreinigungskraft von natürlichen Gewässern zu Nutze. Eine solche Anlage gliedert sich grundsätzlich in zwei Bereiche - den Nutzungsbereich und den Aufbereitungsbereich (Regenerationsteich). Diese Bereiche sind auch baulich getrennt, denn diese "2-Topf-Bauweise" garantiert optimale Wasserreinigung.


Der Nutzungsbereich umfasst alle Wasserflächen, die von den Badegästen betreten werden dürfen. Hier ist der Ort zum Schwimmen, Baden, Spielen und Spaß haben. Der Regenerationsbereich umfasst alle Bereiche, die der Wasseraufbereitung dienen und ist für das Publikum gesperrt. Hier arbeitet die Natur und verwandelt abgebadetes Badewasser wieder in kristallklares Quellwasser. Das Wasser durchströmt die Anlage im freien Gefälle und wird vom tiefsten Punkt mit Pumpen wieder zu den Einlaufpunkten befördert, so dass ein geschlossener Wasserkreislauf entsteht.


Bauweise der Badeanlage

Beim neuen Becken wurden an drei Seiten Betonwände errichtet und die übrigen Bereiche als Strandbereich ausgehoben. Diese Bereiche sind bekiest. Die Abgrenzung zum Tiefbereich erfolgt durch Granitblöcke bzw. durch Teichsäcke. Dem Stand der Technik entsprechend erfolgt eine Trennung der Bereiche Baden (1300 qm) und Regeneration (2200 qm). Zur minimalen Störung der reinigenden Organismen ist der Regenerationsteich ausgelagert. Die extern untergebrachten Regenerationsteiche sind durch entsprechende hydraulische Ausstattung in der Lage, das durch Badebetrieb belastete Wasser vollbiologisch zu reinigen. Die Funktion des Regenerationsteiches entspricht dabei der einer schwach belasteten Pflanzenkläranlage.


Mechanische Reinigung

Die gesamte Anlage ist so konzipiert, daß eine maximale Reinigungsfreundlichkeit gegeben ist. Das Teichprofil ist dazu entsprechend ausgebildet. Während die Flachwasserzonen bekiest sind, bleiben die Tiefwasserbereiche unbekiest. Am tiefsten Punkt des Beckens ist die hypolimnische Entwässerung in Form eines Bodenablaufes NW 150 mm installiert. Diese Bauweise ermöglicht eine selektive Absonderung des nährstoffreichen und sauerstoffarmen Tiefenwassers auch während der Badesaison durch Schieberöffnung in Kanal oder Vorfluter. Eine wesentliche Verbesserung zu herkömmlichen Naturbadeanlage ist der Einbau von Überlaufrinnen, die eine rasche Absonderung von Biomasse aus Laubfall ermöglichen. Umwälzpumpen sorgen für Überstauung, Laub und schwimmende Verunreinigungen werden abgesondert, bevor diese absinken.


Biologische Reinigung

Durch die getrennte Bauweise ist die Regenerationszone, wo die biologische Reinigung vorwiegend stattfindet, ausgelagert. Die biologische Wasserreinigung erfolgt durch ein natürliches System aquatischer Organismen, die miteinander vernetzt sind. Diese Verknüpfung bewirkt den Ab- und Umbau organischer Masse in die Grundbestandteile. Zum geordneten Ablauf der gewünschten Prozesse ist eine große Vielfalt und Gliederung der Substrate notwendig, die als Aufwuchsfläche für Bakterien sowie pflanzlicher und tierischer Lebewesen dient. Dabei werden Biomasse und Verunreinigungen sowie in Wasser gelöste organische Substanzen bakteriell abgebaut und mineralisiert. Das System reagiert auf Verunreinigungen und Nährstoffeintrag adaptiv, es ist in der Lage gleichgewichtsverändernde Belastungen die durch den Badebetrieb entstehen aufzunehmen wobei die pflanzliche – und in der Folge die tierische Belebtheit kurzfristig zunimmt und sich auf neuem Niveau einpendelt.


Abdichtung

Zum Untergrund sind die Teiche mit thermisch verschweißter Gewebeteichfolie in einer Dicke von mind. 1,5 mm abgedichtet. Schutzlagen aus Geotextilien unterschiedlicher Dicke unter und über der Abdichtung verhindern Beschädigungen.


Bauweise der Gebäude

Bauliche Anlagen sind nur in reduzierter Form erforderlich. Auf Wärmehallen und Technikgebäude kann systembedingt ganz verzichtet werden. Die Umkleiden und WC-Anlagen haben, ausgeführt in leichter Holzbauweise, im Umgriff des Naturbades Platz gefunden. Sie bilden ein Pergola-Geviert, das die gesamte Badeanlage umfasst und an den Ecken in Form von Pavillons die erforderlichen Funktionsflächen unterbringt.

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